Artur Märchen

1932 in Grünberg/Schlesien geboren, wuchs Artur Raake, genannt Märchen, in Kreuzberg auf und starb dort 2002. Ohne eine Familie, die für ihn sorgte, hielt er sich als Matrose, Karussellmacher, Kneipenmusiker, Leierkastenbauer, Tischler, Uhrmacher, Schuster u. mit anderen Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Mit seinen Bildern und Geschichten, die er bereits seit früher Jugend schuf, verdiente er erst später einen Teil seines Lebensunterhalts.

Anfang der 60er Jahre erhielt er seinen Spitznamen Märchen von Rosi, der Wirtin der Künstlerkneipe „Leierkasten“, da er ihr als Erzähler von fantastischen Geschichten aufgefallen war. Märchen war eine zentrale Figur der Kreuzberger Kiez- und Kneipenkultur. Von hier stammen viele Motive und Geschichten seiner über 1000 Bilder.

Artur Märchen (Ernst Erich Artur Raake), Maler und Grafiker.
Märchen wurde am 7. November 1932 in Grünberg/ Schlesien geboren.

Seit 1942 in Berlin-Kreuzberg-SO36 aufgewachsen  und starb dort 2002. 
Artur Märchen war ein Autodidakt in diversen Disziplinen.

Ohne eine Familie, die für ihn sorgte, hielt er sich als Matrose, Karussellmacher, Kneipenmusiker, Leierkastenbauer, Tischler, Uhrmacher, Schuster und mit anderen Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Mit seinen Bildern und Geschichten, die er bereits seit früher Jugend schuf, verdiente er erst später einen Teil seines Lebensunterhalts.
Anfang der 60er Jahre erhielt er seinen Spitznamen „Märchen“  von Rosi, der Wirtin der Kreuzberger Künstlerkneipe „Leierkasten“, da er ihr als Erzähler von fantastischen Geschichten aufgefallen war. Märchen war eine zentrale Figur der Kreuzberger Kiez- und Kneipenkultur. Von hier stammen viele Motive und Geschichten seiner Bilder.  

Als Künstler wurde Märchen zuerst bekannt durch seine Bild-Gedichte und besonders ihre Illustrationen, die "Kartoffelmännchen".  Sie markieren  den Beginn seiner Laufbahn als Maler und Poet. Kurt Mühlenhaupt und Friedrich Schröder-Sonnenstern ermutigten ihn zum Malen. Seit 1962 entstanden unzählige Bilder, Graphiken und Bücher in Kleinstauflagen, die auf dem Kreuzberger Bildermarkt in Künstlerkneipen „verkauft“ wurden. Seit 1974 ist Märchen Mitglied der „Berliner Malerpoeten“, seit 1975 Mitglied im „Kreuzberger Künstlerkreis e.V.“

Über 1000 Ölbilder stellen Märchens Hauptwerk dar. Es sind realistisch bunte Bilder-Märchen des alltäglichen Lebens mit fantastischen Motiven: rauchende Schweine, wettschwimmende Langusten, schwörende Richter oder Liebeskummer bei Drachens.  "Schnurrealismus" hat Märchen es genannt. Nach eigenen Angaben verdankte er seinen Malstil „dem Umstand, daß mir irgendwann der Naturalismus auf den Wecker ging. Als ich gerade mal einen betuchten Kunden malen sollte, verulkte ich das Portrait auf meine Weise und siehe da, es wurde surrealistisch.“ (Artur Märchen)

Ähnlich wie bei Sonnenstern, Zeidler oder Grass  vereinen seine Figuren in grotesker Form menschliche und tierische Eigenschaften, allerdings fehlt ihnen meist das abgründig Dämonenhafte, albtraumhaft Düstere. Schalkhafte Fabelwesen, Spukgeschichten und satirische Bildaussagen, die vor allem in den schwarz-weiß Drucken z.T. an Grafiken von Günter Bruno Fuchs erinnern, herrschen vor.  
Die meisten schwarz-weißen Linolschnitte waren Einzelmotive seiner Phantasiewelt. Sie kamen in vielen Variationen wieder und waren oft  Motivskizzen für komplexere Ölgemälde.

Artur Märchens Werke finden sich bevorzugt in kleineren Auflagen im Handpressendruck. Auch
Buchillustrationen veröffentlichte er in Handpressendrucken wie z.B. Ein Liebes Gedicht (Polyphem, Berlin 1968), Märchens Grimm (Hugo Hoffmann Atelier Handpresse Kreuzberg, Berlin 1992), Affenschaukel (Atelier Handpresse Kreuzberg/Atelier Künstlerpech Hugo Hoffmann, Berlin 2012.

Erste Austellung 1962
1982 Große Retrospektive in der Galerie Franz Mehring/ Kunstamt Kreuzberg
danach Ausstellungsbeteiligungen bei den Malerpoeten und kleinere Ausstellungen in seiner eigenen Galerie Atelier Künstlerpech und in Künstlerkneipen.

Ab 2014 vertreten in verschiedenen Ausstellungen der Berliner Malerpoeten, kuratiert von Aldona Gustas und Browse Gallery:

Oxymora Poster         

 

OBEN The Browse Gallery