26.6. - 25.7. 2015
Gemälde und Zeichnungen von Robert King und Edwin Dickman, kuratiert von John Colton
Die Ausstellung präsentiert Aquarelle und Zeichnungen zweier US-amerikanische Künstler, die kaum unterschiedlicher sein könnten: der eine, Robert King (46), bislang international v.a. als preisgekrönter Kriegsfotograf bekannt, ist eine Neuentdeckung. Der andere, Edwin Dickman (86), lebt, malt und zeichnet seit den 50er Jahren in Berlin und ist eine Wiederentdeckung.
Robert King ist in der Ausstellung mit einer Reihe von Aquarellen zu sehen, die mit kräftigem Pinselstrich, leuchtenden Farben und viel kontrastierendem Schwarz von einer vitalen Expressivität – zuweilen Aggressivität - sind. Menschliche Figuren, in der Gruppe oder allein, oft Frauen, große, asymmetrische Augen und viel Rot finden sich in den Bildern. Ganz anders die gezeigten Arbeiten von Ed Dickman: Feine Linien, filigrane Ausdrucksstudien, kleinformatige Skizzen, schwarz-weiße oder bräunliche Portrait-Zeichnungen und Aquarelle in zarten Farben herrschen vor. Neben einigen wenigen Stadtansichten aus der Berliner Nachkriegsepoche stehen auch hier Menschen im Mittelpunkt des Bildgeschehens: Kneipen- und Alltagsszenen aus den 50er bis 90er Jahren, Frauenakte.
So unterschiedlich wie die gezeigten Werke in der Ausstellung sind auch die Künstlerpersönlichkeiten und ihre Geschichte. Welten liegen zwischen „den Amerikas“, aus denen sie kommen und auch die Stadt Berlin, die ihnen nach ihrer Ankunft im Abstand von mehr als 50 Jahren zum Lebens- und Arbeitsumfeld wird, ist für jeden gänzlich eine andere. Beide sind aber auf ihre eigene Art detailversessene Chronisten ihrer Zeit und Alltagsumwelt. Zwei Amerikaner, die uns, Berlin, Deutschland und Europa aufmerksam und - im Falle von Ed Dickman - seit Jahrzehnten genau beobachten. Bei dieser Art der Beobachtung werden wir allerdings nicht ausgespäht. Die aufgenommenen Informationen werden nicht zu unserem Schaden verwendet. Im Gegenteil, an den zurückgespiegelten Bildern der Maler kann unsere (Selbst-)Wahrnehmung und Sensibilität nur wachsen.
Vernissage: 26.06.2015, 17:00 Uhr
Ort: Browse Gallery zu Gast bei gesoplan gGmbH, Arndstr. 32, 10965 Berlin-Kreuzberg
Programm: Begrüßung Browse Gallery, Würdigung Sophie Perl (Friedrichshain-Kreuzberg Museum), musikalische Performance: Juri Tarasenok am osteuropäischen Akkordeon, dem sogenannten Bajan
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