Ab 19.10.2010 ist die Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten mit 206 Entwürfen des Kunstwettbewerbs "Denkzeichen Georg Elser in Berlin" bis zum 1.11.2010 bei CII auf der Galerie der Marheinke Markthalle zu Gast.
Gewinner des europaweit ausgelobten Kunstwettbewerbs ist der Berliner Künstler Ulrich Klages.
Bei dem künstlerischen Entwurf handelt es sich um eine über 17 Meter hohe filigrane Stahlskulptur mit der Silhouette des Gesichts Georg Elsers, die bei Dunkelheit zur Wilhelmstraße - dem geplanten Standort des Denkzeichen - leuchtet.
In der Begründung des Preisgerichts heißt es: "Die Arbeit 1004 überzeugt auf Grund ihrer stadträumlich besonders exponierten Form und Position, durch die sie sich in dem schwierigen Umfeld mühelos behauptet. Sie versucht nicht, durch Monumentalität und pure Höhe aufzutrumpfen, sondern ist ein klares, schwerelos wirkendes Stadtzeichen, das sich eindeutig auf die Person Georg Elsers bezieht...Das Kunstwerk ist von unterschiedlichen Standorten aus gut sichtbar und daher geeignet, das Interesse der Passanten/-innen und der Berlinbesucher/-innen am Thema und an der Person Georg Elser zu erwecken ... Zitate Georg Elsers sind als Leuchtstreifen in den Gehweg eingelassen und regen zu weiterer Auseinandersetzung mit seinem Anschlag vom 8. November 1939 auf die nationalsozialistische Führung an. "
Dem Kunstwettbewerb ging eine Initiative des Schriftstellers Rolf Hochhuth zur Ehrung des lange Zeit unbeachtet gebliebenen Hitler-Attentäters voraus, der sich das Abgeordnetenhaus von Berlin 2008 angeschlossen hat.
Georg Elser (1903-1945), Schreiner aus Schwaben, versuchte am 8. November 1939 Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller durch eine selbstgebaute Bombe zu töten. Die Bomenexplosion verfehlte Hitler um 13 Minuten. Elser wurde gefasst, verhört, gefoltert und nach jahrelanger Haft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau dort am 9. April 1945 ermordet.
Kulturstaatssekretär André Schmitz sagte: "Georg Elser in der Nähe der Machtzentrale des Dritten Reiches zu ehren, ist ein würdiges Zeichen und ein später Triumph für den Hitler-Attentäter."
Den 2. Preis der Jury bekam die Arbeit des Künstlers Thomas Eller mit dem Titel: U-Bahnhof als Gedenkstätte „Georg-Elser-Denkzeichen“, der dritte Preis ging an die Berliner Künstlerin Renate Herter und Mitarbeit von Reinhard Gupfinger, Linz, für dieArbeit mit dem Titel „GEORG ELSER ZEIT – ZEICHEN“.
Mehr: zur Begründung des Preisgerichts und weitere Hintergrundinformationen zum Wettbewerb auf der Website der Senatskanzlei.