Aldona Gustas, bekennde West-Berliner Lyrikerin und Grafikerin mit litauischen Wurzeln, liest bei der Eröffnung der Ausstellung Oxymora einige Gedichte:
Am 25.2.2017 um 15:00 Uhr in der Leipziger Baumwollspinnerei
Die Doppelausstellung Oxymora zeigt Werke von 6 zeitgenössischen Künstlerinnen aus Litauen und Arbeiten von 14 Künstler/innen der Berliner Malerpoeten. Aldona Gustas rief die Gruppe 1972 ins Leben. Aldona Gustas ist auch das Bindeglied zwischen beiden Künstler/innen-Gruppen und zwischen künstlerischen Positionen, die überwiegend in unterschiedlichen und ungleichzeitigen geographischen, kulturellen und geopolitischen Konstellationen entstanden.
Jüngst erschien Aldona Gustas letzter Gedichtband Zeit zeitigt in exkklusivem Handdruck und kleiner signierter Auflage bei Corvinus Presse.
Aldona Gustas steht für knappe Form in Lyrik und Zeichnungen. Sie ist eine Meisterin des Kunstgriffs poetischer Oxymora. Eines ihrer schönsten lautet:
Am Tag sich mitternächtlich fühlen – ist so – als wolle ich mein Brot mit Mond belegen.
Auch in ihrer Bildsprache verbindet sie, was gemeinhin als Gegensatz wahrgenommen wird: Mensch und Tier, weilich und männlich. Aldona Gustas vermeidet Zeichensetzung, v.a. solche, die wie der . einen Schlussstrich setzen in ihren Gedichten. Für sie sind die Dinge immer im Fluss. Thematisch kreist das Werk Aldona Gustas viel um die Themen weiblicher Identität, Liebe und Erotik – in Wort und Bild. Spontanität und eine entgrenzte weibliche Sexualität sind für sie genau wie der spontane frei Fluss ihrer Lyrik Orte der Freiheit: Asyl im Gedicht. Asyl im Geschlecht.