Oskar Pastior war ein deutsche Schriftsteller rumänischer Herkunft.
Der Autor war in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts ein überragender Vertreter einer Dichtung, die Sprachspiel und Wortartistik entwickelt. Zahlreiche seiner Gedichte sind auch als Hörbücher veröffentlicht, in denen Pastior selbst liest. Denn seine Lyrik ist vor allem Lautpoesie, Wortakrobatik, die gehört werden will. Es gibt Anklänge zur Nonsense-Dichtung und Anlehnungen an die Lautpoesie des Dadaismus. Pastior war das einzige deutsche Mitglied der international renommierten Literaturgruppe OULIPO, Werkstatt für potenzielle Literatur.
Werke sind u.a.: "Vom Sichersten ins Tausendste" (1969), "Fleischeslust" (1976), "Wechselbalg" (1980), "Jalousien aufgemacht" (1987), "Kopfnuss Januskopf" (1990), "Feiggehege" (1991), "Eine kleine Kunstmaschine. 34 Sestinen" (1994), "ügel beg und ügel tal" (Ged., CD, 1997).
Oskar Pastior erhielt viele Auszeichnungen, u. a.: 1969 Andreas-Gryphius-Förderpreis, 1997 Horst-Bienek-Preis für Lyrik, 2001 Peter-Huchel-Preis. Am 21. Oktober 2006 hätte er in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis entgegennehmen sollen, er wurde ihm posthum verliehen.
Oskar Pastior wurde 1928 in Hermannstadt (Sibiu) als Angehöriger der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen geboren. Sein Vater war Zeichenlehrer. Im Januar 1945 wurde Pastior im Zuge der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion als Zwangsarbeiter in Arbeitslagern eingesetzt. Erst 1949 konnte er nach Rumänien zurückkehren. Hier lebte er in den folgenden Jahren von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten. Während des anschließenden dreijährigen Militärdienstes in der rumänischen Armee absolvierte er Fernkurse, um das Abitur zu machen. Von 1955 bis 1960 studierte er Deutsch an der Universität Bukarest und legte dort sein Staatsexamen ab. Ab 1960 arbeitete er als Redakteur in der deutschsprachigen Inlandsabteilung des rumänischen Staatsrundfunks.
1968 nutzte Pastior einen Studienaufenthalt in Wien zur Flucht und ging nach West-Berlin. Hier lebte er seit 1969 als freier Schriftsteller und Übersetzer, unter anderem für Werke von Tristan Tzara.
Oskar Pastior starb am 4. Oktober 2006 während der Frankfurter Buchmesse. Pastior ist in Berlin begraben.
Nach seinem Tod geriet Pastior in die Kritik, als bekannt wurde, dass er in den 1960er Jahren ein inoffizieller Mitarbeiter des rumänischen Geheimdienstes Securitate gewesen war. Es fand eine Aufarbeitung seiner Verstrickung statt, die einerseits zu teilweise entlastenden Ergebnissen, andererseits aber auch zu konträren Einschätzungen von Kollegen und Experten führte.
(Quelle Wikipedia)
Der Nachlass von Oskar Pastior befindet sich seit 2007 im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Teile davon sind in der Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach zu sehen.
AUSZEICHNUNGEN
Oskar Pastior hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter: 1969 Andreas-Gryphius-Förderpreis, 1997 Horst-Bienek-Preis für Lyrik, 2001 Peter-Huchel-Preis. Am 21. Oktober 2006 sollte er in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis erhalten; er wurde ihm posthum verliehen.
Die Zeichnungen von Oskar Pastior sind in allen Ausstellungen der Berliner Malerpoeten zu sehen.