Die Ausstellung Aldona Gustas und die Mundfrauen eröffnet am 11. April 2017 in der Litauischen M. Mazvydas Nationalbibliothek
Die umfangreiche Bilderserie der Mundfrauen sind das grafische Hauptwerk der Berliner Malerpoetin Aldona Gustas.
Die meisten Blätter der minimalistischen erotischen Zeichnungen von Frauenfiguren entstanden in den 90er Jahren. Einige, aus der Reihe „Häuserjongleurinnen“ nach der Jahrtausendwende, ausgewählte tauchen auch in ihrem Gedichtband „Würfelwörter“ und anderen ihrer Bücher wie “Asyl im Gedicht” u.a. auf.
In den „Mundfrauen“ kommen Hauptthemen des lyrischen und zeichnerischen Werkes von Aldona Gustas vortrefflich zum Ausdruck: Liebe und Erotik, Weiblichkeit, Berlin. “Sie zeigen geheimnisvoll verbogene, kleiderlose Frauenkörper, die in zahllosen, fantasielustigen Variationen und meist runden Linien schwingen, die mal vage, mal ganz klar Brüste und Geschlechter und auch deren Begegnung skizzieren oder überraschend in merkwürdigen Fisch- oder Vogelkörpern ausufern. Meist schwarze Linien auf weißem Papier, seltener auch weiße auf braunem oder farbigem Papier, fast immer akzentuiert durch klein tanzende, leuchtend rote Striche oder Punkte – die Münder.” (Goethe-Institut Litauen)
Die von der Browse Gallery (Berlin) kuratierte Wander-Ausstellung wird seit Oktober 2016 vom Goethe-Institut Litauen über zwei Jahre an verschiedenen Orten in Litauen gezeigt. Viele Bilder werden zum ersten Mal ausgestellt. 60 Motive der Serie wurden erstmals 2014 in einer Ausstellung in der Browse Gallery in Berlin gezeigt.
Auf Einladung des Goethe-Instituts nehmen Aldona Gustas und die Kuratoren der Browse Gallery an der Ausstellungseröffnung teil.
Aldona Gustas war schon lange nicht mehr in Litauen und freut sich anlässlich der Eröffnung, ihre Kindheitsorte wieder besuchen zu können. 1941, nach der ersten Besetzung Luitauens durch die Sowjetunion, war sie aus Litauen nach Deutschland geflüchtet und kam 1946 nach Berlin.
Vor der Eröffnung zeigt Aldona Gustas ihren Galeristen John Colton und Sabine Drwenzki Orte der Erinnerung, wie den alten Wilnaer Bahnhof,signiert ihr neues Buch “Zeit zeitigt”,
besichtigt schon mal die Ausstellung in der schönen Galerie im 5. Stock der Nationalibliothek, plaudert mit Detlef Gericke, dem Gastgeber und Direktor des Goethe-Institut Litauens und seinen Mittarbeiter*innen und muss den litauischen Medien viele Interviews geben, denn das Interesse an der Berliner Schriftstellerin und Graikerin mit litauischen Wurzeln ist groß.
Aldona Gustas und die Mundfrauen
Di, 11.04.2017 – Fr, 19.05.2017
Litauische M. Mazvydas Nationalbibliothek. Gedimino pr. 51, Vilnius
Ausstellungseröffnung 11. April 2017, um 18 Uhr