Kurt Mühlenhaupt wurde als Kreuzberger Kiez-Maler bekannt, arbeitete auch als Bildhauer und schrieb Bücher. Mühlenhaupt lebte und arbeitete in den 60er und 70er Jahren an verschiedenen Orten in Kreuzberg. In der legendär gewordenen Kneipe „Leierkasten“ traf sich eine bunt gemischte Szene von Künstler*innen, Kulturinteressierten, Anwohner*innen und Bohèmiens.
Er gehörte zu der 1972 von Aldona Gustas gegründeten Gruppe der 14 Berliner Malerpoeten, der u.a. auch Günter Grass, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Robert Wolfgang Schnell, Günter Bruno Fuchs und Wolfdietrich Schnurre angehörten.
1921 - Kurt Mühlenhaupt wird am 19. Januar auf der
Eisenbahnfahrt von Prag nach Berlin geboren und wächst in Tempelhof und Berlin-Bankenfelde auf.
1936 – 39 - Lehre als Modellbauer in Pankow
1939 – 45 - Einberufung als Fallschirmjäger, Einsatz in Norwegen,
Kreta und Afrika, Trümmerbruch der linken Hand und Verlust des linken Fersenbeins
1946 – 48 - Hochschule für Bildende Künste Berlin
1953 – 56 - Heirat mit Frieda Konrad und Geburt der Tochter
Christine
1956 - Flucht nach Westberlin, verdient seinen Lebensunterhalt
als Schalenbimmler, Leierkastenmann und Trödler
1961 - Gründet das legendäre Künstlerlokal »Leierkasten«
1970 - Umzug zum Chamissoplatz und Bindung an die Ladengalerie
1976 - Umzug nach Berlin-Kladow, die ersten DUDU Zwerge
und Skulpturen entstehen
1980 - Malt 14 große Stadtbilder für das ICC
1981 - Einweihung des Feuerwehrbrunnens am Mariannenplatz
1989 - Ausbau des alten Brauereigeländes in der Fidicinstraße zu einem Künstlerhof
1990 - Kauf eines alten Barockensembles in Bergsdorf, das zu seiner letzten Wirkungsstätte wird
1995 - Heirat mit seiner Spätverlobten Hannelore Frisch.
1999 – 2006 - Malt unentwegt, obwohl er schon beinahe vollständig erblindet ist. Er sagt: “Ick hab die Welt im Kopp”
2006 - stirbt in der Osternacht in seinem Haus in Bergsdorf
Gruppenausstellungen Berliner Malerpoeten
2021 Berliner Malerpoeten - kuratiert von Browse Gallery als Teil der Ausstellung Die Erfindung Kreuzbergs - Zeit der Bohème in den 1960er und 1970er Jahren, Studio 1, Kunstquartier Bethanien, Berlin
2017 Oxymora - Berliner Malerpoeten und litauische Textilkünstlerinnen, Browse Gallery, Baumwollspinnerei Leipzig
2016 Berliner Malerpoeten. Pulsierendes Leben – Pulsierender Tod, Rathaus Wiesbaden
2014 Berliner Malerpoeten. Pulsierendes Leben – Pulsierender Tod, Browse Gallery, Berlin
1962 - erste Einzelausstellung im Berliner Kunstkabinett,
in den nächsten Jahren folgen unzählige Ausstellungen in Deutschland, Europa und Übersee.
Im Besonderen die großen Retrospektiven :
1981 - Kunsthalle Berlin
1991 - Otto-Nagelhaus-Nationalgalerie Berlin
2001 - Stiftung Stadtmuseum in der Nicolaikirche Berlin
2006 - Käthe Kollwitz Museum und Berliner Dom
2009 - Landesgartengschau Oranienburg
2011 - Saarländische Galerie, Berlin
2011 - Browse Gallery, Berlin